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Bußgeld Überhöhte Geschwindigkeit Verkehrsrecht

Messungen mit Traffipax Traffistar S 330 – Funktionsweise und Fehlerquellen

(c) ghazii - Fotolia.com

Wenn Sie das nächste Mal geblitzt werden sollten und dann später in Ihrem Bußgeldbescheid feststellen, dass es sich um ein Messgerät der Marke “Traffipax Traffistar S 330” handelt, lesen Sie diesen Artikel und erkennen mögliche Fehlerquellen.

Wie funktioniert der Traffistar S 330 ?

Bei dem hier vorgestellten Modell handelt es sich um einen klassischen Blitzer, auch gern als Starenkasten bezeichnet.

Die Messung erfolgt durch drei unter der Straße verlegte Piezosensoren, welche sich in einem bestimmten Abstand zueinander befinden. Durch den Druck, welches das Fahrzeug auslöst, wird es von den Sensoren erkannt. So ist das Messgerät in der Lage, zwischen PKW und LKW zu unterscheiden, da möglicherweise unterschiedliche Tempolimits existieren.

Um eine Messung erfolgreich durchzuführen müssen alle drei Sensoren überfahren werden, die gefahrene Geschwindigkeit ergibt sich dabei durch die Weg-Zeit-Berechnung.

Stellt das Messgerät nun fest, dass die gemessene Geschwindigkeit die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreitet, kommt es zum Auslösen der Kamera und es entsteht das Blitzerfoto. Die Besonderheit bei diesem Messgerät ist allerdings, dass es keinen für Menschen sichtbaren Blitz gibt. Stattdessen arbeitet die Anlage mit Licht im infraroten Bereich, welches für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar ist. Der Fahrer hat daher keine Chance, sein Verhalten zu bemerken und womöglich seine Fahrweise anzupassen.

Fehlerquellen / Messfehler

Da es sich hier, wie bei den meisten anderen Messgeräten auch, um ein standardisiertes Messverfahren handelt, ist es für die Behörde wesentlich einfacher, ihre Bußgeldbescheide zu begründen. Doch selbst bei diesem Messgerät existieren einige Fehlerquellen.

Für die Anlage ist es kein Problem, mehrere Fahrspuren zu kontrollieren. Was aber wenn ein Fahrzeug gleichzeitig auf zwei Spuren fährt? Bei dieser Variante kann es zu zwei unterschiedlichen Ergebnissen kommen.

Die größte Fehlerquelle betrifft allerdings die Sensoren selbst. Diese befinden sich nämlich im Asphalt eingelassen. Durch verschiedene Einflüsse von außen, wie hohe Temperatur durch Sonneneinstrahlung, große Belastung durch viele schwere Fahrzeuge, Auswirkungen aufgrund von Bremsen, kann es dazu kommen, dass sich die Sensoren aus ihrer Verankerung mit der Zeit lösen. Sie wackeln hin und her, sowie die festgelegten Abstände zueinander verändern sich. Somit ist eine weiterhin korrekte Messung natürlich ausgeschlossen. Aus diesem Grund ist es Vorschrift, aller sechs Monate die Sensoren auf ihre Tauglichkeit hin zu kontrollieren und zu dokumentieren – dies wird in einem sog. Wartungsbericht festgehalten. Ebenfalls muss unbedingt ein gültiger Eichschein vorhanden sein.

Auch Fahrzeuge auf einer benachbarten Fahrbahn können in einem ungünstigen Fall, Auswirkungen auf meine Messung haben.

Fazit

Wenn Sie leider doch einmal zu schnell fahren und geblitzt werden, lassen Sie den Bußgeldbescheid lieber vom Fachmann überprüfen, ob auch wirklich alles mit rechten Dingen zugegangen ist.

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